Ist Foucault Geschichte oder Macht Foucault Geschichte?

Das Foucaultblog stellte jüngste eine interessante Frage und fordert in einem dazugehörigen Workshop im November d. J. dazu auf, weiter darüber nachzudenken: Wie können Sozial- und Kulturwissenschaftler_innen Foucault’s „Werkzeugkiste“ weiterhin so unabhängig von dem damaligen  Kontext nutzen ohne selbst a-kontextualistisch vorzugehen? Muss der Foucault’sche Werkzeugkasten nicht selbst historisiert werden? Weiter heißt es dazu im Aufruf: „Was bedeutet es für uns, heute, dass sie [die Werkzeugkiste, S.W.] im Zeitalter des Kalten Krieges entstanden ist, in Opposition zum “Hypermarxismus” der Neuen Linken, in einer gewissen Nachbarschaft zum Strukturalismus, im Kampf gegen das französische Gefängnis, möglicherweise geprägt vom Engagement für sowjetische Dissidenten, spanische Anarchisten, schiitische Revolutionäre oder polnische Arbeiter, zweifellos fasziniert von der amerikanischen counter culture und der japanischen Kultur des Zen, vielleicht sogar aber auch beeinflusst vom New Age…? Gehören alle diese ‚Kontexte‘, ‚Hintergründe‘ und Genealogien zur Foucaultschen Werkzeugkiste?“

Diese und weiter interessante Fragen sollen auf dem Workshop, vielleicht nicht beantwortet, aber zumindest bearbeitet werden und deswegen rufen die Initiator_innen dazu auf, Beiträge bis zum 30.06.2014 einzureichen, die sich eben damit (in engerem oder weiterem Sinne) beschäftigen.

Den ausführlichen Call for Papers findet ihr hier!

Halb Schmierblatt, halb Aristoteles

Ein Tipp für das anstehende Wochenende: Seit einiger Zeit gibt es eine tolle Seite für – tja, eigentlich für alle – aber man muss sagen: besonders für Theorie- und Philosophieinteressierte. The Philosophers Mail versucht ein Problem zu lösen, an welchem die meisten journalistischen Artikel kranken: Der relativ flachen Aufbereitung von Fakten ohne Tiefgang, oft verfasst unter hohem Zeitdruck. Hinzu kommt die Anforderung an den Journalismus, Themen von allgemeinem Interesse zu behandeln. Etwa die neusten Schuhe von David Beckham oder das Verhalten von Cameron Diaz auf der letzten Filmpreisverleihung.

The Philosophers Mail macht im Grunde daselbe. Alles, was in den übrigen Medien hoch im Kurs steht, wird auch hier behandelt. Der kleine twist ist nun aber der Bezug auf philosophische Fragen, Probleme und Erklärungen. So hilft die Kunstphilosophie bei der Frage welchen Promi man bevorzugt, oder warum die meisten Fotos in den Nachrichten so sterbenslangweilig sind. Kurzweilige, aktuelle und zum Teil interessante Lektüre ist garantiert.

Etwas Hintergrundinfos gibt es hier: Huffingtonpost

Und hier nochmal der Link: The Philosophers Mail

 

Diese Woche: Tagung zu Animal Politics in Hamburg

Kleine Erinnerung: Diese Woche findet von Mittwoch bis Freitag (12.-14. März) die Frühjahrstagung der Sektion Politische Theorie und Ideengeschichte an der Uni Hamburg statt. Das Thema ist Animal Politics – spannende und gut besetzte Vorträge und Panels sind garantiert. Eine handvoll Mitglieder der AG wird vor Ort sein und die Vorträge in hamburger Luft genießen. Wer ist noch dabei? Welche Vorträge findet ihr besonders spannend?

Diskussion zum Begriff Imperialismus [Livestream]

Ist ‚Imperialismus‘ ein Begriff der in der globalisierten Welt noch Sinn macht? Diese Frage diskutieren heute abend Prabhat Patnaik und David Harvey.

http://pcp.gc.cuny.edu/events/is-imperialism-a-relevant-category-in-the-age-of-globalized-finance-a-discussion-with-prabhat-patnaik-and-david-harvey/

Wer es spontan nicht nach New York an die City University schafft, findet unten zu gegebener Zeit einen Livestream zur Veranstaltung und anschließend das Video zum nachschauen.

http://videostreaming.gc.cuny.edu/videos/

Lesekreis Demokratie (VIII): Slavoj Zizek

Das letzte Kapitel im Debattenband ‚Demokratie?‘ entstammt der Feder Slavoj Zizeks. In dem Kapitel kommen noch einmal viele Punkte und Ideen zur Sprache, die bereits in den vorigen Kapiteln des Bandes aufgetaucht sind. So war auch in den anderen Beiträgen des Buchs fast immer die Frage nach der Beziehung zwischen Demokratie und Kapitalismus Gegenstand der Untersuchung; ebenso häufig wurde die Doppeldeutigkeit des Demokratiekonzepts behauptet. Vielleicht lassen sich in der Diskussion ja gemeinsam nochmal einige einende Merkmale zusammentragen und besprechen, ob sich aus den vielen einzelnen Beträgen so etwas wie eine größere kritische Perspektive auf die Demokratie ergibt. Lesekreis Demokratie (VIII): Slavoj Zizek weiterlesen