Saskia Sassen über Globalisierung und Global Cities

In einer der jüngsten Sendungen von „Sternstunde Philosophie“ des Schweizer Fernsehens wurde die Soziologin Saskia Sassen interviewt. In der einstündigen Sendung spricht sie über ihre Forschung zur Globalisierung, zum Politischen oder ihr Arbeiten zu Territorien, Souveränität und Kapitalismus aber ebenso über ihre Kindheit und verschiedene Lebenserfahrungen. Es lohnt sich also!

Über dies lassen sich weitere Sendungen der „Sternstunde Philosophie“, auf deren eigenen Website oder bei youtube finden. Darunter sind Interviews mit Noam Chomsky, Axel Honneth oder mit Michael Sandel zu seinem jüngsten Werk „What Money Can’t Buy: The Moral Limits of Markets“ von 2012.

Erster studentischer Methodenworkshop „Dialektik“

Am Sonntag, den 7. Juli, haben wir uns als AG Politische Theorie in Hamburg zum ersten Mal für einem Workshop zusammengefunden. Unter dem als Workshopreihe konzipierten Titel ‚Methoden und Politische Theorie‘ verbirgt sich die von vielen Studierenden geteilte Frage, ob es innerhalb der Politischen Theorie so etwas wie Methoden im strengen Sinne überhaupt gibt. Bei Kaffee, Kuchen und einer nicht zu verachtenden Obstauswahl haben wir uns offen mit dieser Frage, am Beispiel der ‚Dialektik‘, auseinandergesetzt.

Das von uns dabei verfolgte Methodenverständnis ist zweideutig. Zum einen geht es um die Frage, ob es allgemeinere, eventuell sogar konkret benannte Denk- und Argumentationsmethoden und Vorgehensweisen gibt, die einer theoretischen Arbeit als Leitfaden dienen können. (Kann man zum Beispiel sagen, man arbeite ‚dialektisch‘ oder ‚analytisch‘?) Zum anderen geht es uns auch um das eigene Arbeiten und die eigene Methode bei dem Verfassen von Arbeiten zur Politischen Theorie. Von Beginn an war es unser Anspruch, mit dem Workshop für beide Dinge einen Raum zu schaffen.

Am Vormittag haben wir uns mit der ‚Dialektik‘ bzw. der ‚dialektischen Methode‘ auseinandergesetzt. Dazu haben wir mit Adornos ersten zwei Vorlesungen zur ‚Einführung in die Dialektik‘ einen klassischen Text gelesen, der eingängig in die Thematik einführt. Schon während der Diskussion des Adorno Textes, und dann auch bei der Einbeziehung eines aktuelleren Textes zur dialektischen Methode aus dem Jahre 2008,1 sind viele Fragezeichen, aber auch viele spannende Gedanken aufgetaucht.

Am wichtigsten war dabei neben der Erkenntnis, dass wir es uns mit der Dialektik zum Einstand der Workshopreihe nicht gerade leicht gemacht haben, folgendes: Dialektik beansprucht mehr zu sein als eine Methode. Es geht nicht nur um einen Weg der Erkenntnis, ein Vorgehen, mit dem man zu richtigen Schlüssen gelangt. Vielmehr setzt ein dialektisches Arbeiten auch ganz bestimmte Annahmen über die Einrichtung der Wirklichkeit voraus.

Nach einer erfrischenden Mittagspause, haben wir dann am Nachmittag unseren eigenen Methoden nachgespürt. Im Mittelpunkt stand das eigene Argumentieren und die Frage, was eine gute Argumentation ausmacht. Dazu haben wir gegenseitig, meist im Duo, Ausschnitte aus eigenen Arbeiten gelesen und anschließend zusammengetragen, was eine gute Argumentation ausmacht und welche Probleme bestehen bzw. beim durcharbeiten aufgefallen sind.

Mit einer kurzen Feedbackrunde haben wir den Workshop am frühen Abend beendet und freuen uns auf eine Fortsetzung der Workshopreihe in naher Zukunft!

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1  Leopold, David (2008): Dialectical approaches. In: Leopold, David / Stears, Marc (Eds.): Political Theory. Methods and Approaches. Oxford: University Press, 106-127.

Video „Baustelle Demokratie“ der HBS: Ch. Mouffe trifft R. Forst

Die Heinrich-Böll-Stiftung hat im Juni 2013 eine mehrtägige Tagung zum Thema „Baustelle Demokratie: Inklusive Demokratie“ veranstaltet. U. a. gab es dort ein Podium, an dem Chantal Mouffe und Rainer Forst teilnahmen. Das Video dazu findet ihr nun online. Die Veranstaltung gibt einen interessanten und zusammenfassenden Einblick in die Arbeiten einer/s wichtigen Vertreters/in der radikalen Demokratietheorie und deliberativen Demokratietheorie.

Studentischer Workshop ‚Methoden und Politische Theorie‘ am Sonntag, 7.7. (!) in Hamburg

„Der Begriff von Dialektik, den Sie hier kennenlernen sollen,
hat nichts zu tun mit dem verbreiteten Begriff eines von den
Sachen entfernten und in bloßen Begriffsküsten sich erge-
henden Denkens“
(Adorno 2010: 9)

Liebe Theorieinteressierte,

wir dürfen euch herzlich zum ersten studentischen Hamburger Workshop zu „Methoden in der Politischen Theorie“ der ‚AG Politische Theorie‘ der DNGPS einladen. Nach einer kleinen Terminverschiebung findet der Workshop jetzt am

So, 7.7.2013 zwischen 10 und 17:30 Uhr
an der Universität Hamburg, Allendeplatz 1, in Raum 104

statt. Der Workshop bildet den Auftakt einer Reihe zu dem Thema, in dem wir dem Verhältnis von Methoden und Politischer Theorie nachgehen wollen. Politische Theoretiker/innen schweigen oft zu Fragen nach ihren Methoden oder den Ansätzen ihrer Arbeit (Leopold und Stears 2008: 1). Muss das so sein? Und welchen Stellenwert haben „Methoden“ innerhalb des Faches? Gibt es genuine „Methoden der Politischen Theorie“? Welche verschiedenen Methodenbegriffe gibt es, welche sind kompatibel mit Politischer Theorie?

Mit dem Ziel, langfristig eine „epistemologische Landkarte“ des Faches nachzuzeichnen, möchten wir in unserem Workshop mindestens zwei Methodenverständnissen nachgehen. Zum einen dem breiten, inhaltlichen Verständnis. Hierzu starten wir in unserem Vormittagsblock mit einer Textdiskussion zum „Dialektischen Ansatz in der Politischen Theorie“. Dazu wollen wir einige Abschnitte der interessanten Adorno-Vorlesung „Einführung in die Dialektik“ von 1958 – die obenstehenden Worte leiten seine erste Vorlesung ein – gegen einen englischsprachigen Lehrbuchtext zu „Dialectical approaches“ aus dem Jahr 2008 lesen und anhand von Fragen an die Texte gemeinsam diskutieren. (Die Literatur wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern rechtzeitig zur Verfügung gestellt.)

Zum anderen verstehen wir Methoden aber auch als Arbeitstechniken. Als Einstieg zu diesem Thema möchten wir uns am Nachmittag mit dem eigenen Argumentieren auseinandersetzen. Hierzu soll jede/r Teilnehmer/in bereit sein, anonymisiert einen eigenen Textausschnitt (2-5 Seiten) zur Verfügung zu stellen, aus dem das Hauptargument beispielsweise einer Seminararbeit oder eines Zeitschriftenartikels hervorgeht. (Genauere Informationen hierzu werden ebenfalls rechtzeitig zur Verfügung gestellt.)

Das Programm findet ihr unten.

Um Anmeldung wird möglichst bis zum 30. Juni unter jvalemann [at] gmail.com gebeten. Vielen Dank!

Wir freuen uns auf einen gemütlichen sonntäglichen Ausflug in das Thema in studentischer Atmosphäre im „Pferdestall“ in Hamburg!

Janosik & Jasper

Methodenworkshop_Programm

Masterstudiengang ‚Theorie und Vergleich politischer Systeme im Wandel‘ an der Universität Duisburg-Essen

Flyer TuV

In Duisburg gibt es seit dem Wintersemester 2012/13 einen neuen politikwissenschaftlichen Master, der einen seiner Schwerpunkte auf politische Theorie legt. Der Masterstudiengang ‚Theorie und Vergleich politischer Systeme im Wandel‚ – auch liebevoll TuV genannt – bietet eine Auseinandersetzung mit politischer Theorie, vergleichender Politikwissenschaft mit einer intensiven Methodenausbildung und der Möglichkeit einer persönlichen Schwerpunktsetzung auf Area-Studies (Asien, Afrika, Europa), Policy-Forschung oder Wissenschaftstheorie.

Im Bereich der politischen Theorie fanden im bisherigen ersten Jahrgang Seminare zu den Themen ‚Theorien der Moderne – Paradigmen politischen Denkens‘, ‚Wissenschaftstheorie‘ und ‚Umkämpfte Begriffe – Diskurs und Macht‘ statt. Es wird dabei ein Fokus auf konstruktivistische Theorien gelegt, dabei jedoch auch auf andere Richtungen eingegangen, um Unterschiede herauszuarbeiten.

Für alle, die noch auf der Suche nach einem politikwissenschaftlichen Master sind: Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 15. Juli. Weitere Informationen sind auf der Homepage der Universität Duisburg-Essen zu finden. Da ich diesen Master studiere, stehe ich hier gerne für Rückfragen zur Verfügung!