Programm zur Tagung ‚Gefährdete Konstellationen‘

Die Fachtagung findet vom 22.-24. März an der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Das Programm beginnt am Mittwoch um 13 Uhr und endet pünktlich zum Wochenende. Die jährliche Mitgliederversammlung der DNGPS tagt am Freitagmorgen und ist für alle Interessierten offen.

Wir freuen uns sehr, dass wir Prof. Dr. Oliver Marchart (Uni Wien) für die diesjährige Keynote gewinnen konnten. Mit seinem Vortrag wird er am Mittwochabend einen theoretischen Rahmen für das weitere Programm bieten. Am Donnerstagabend diskutieren wir im Podium mit Sanna Hübsch (unter_bau), Britta Ohm (Uni Bern) und Peter Ullrich (NGAWiss, TU Berlin) zum Thema ‚Prekäres Arbeten (in) der Hochschule‘. Zudem wird es erneut einen Workshop mit Barbara Budrich vom gleichnamigen Verlag geben.

Wir laden alle Interessierten herzlich zur Fachtagung ein und freuen uns über euer Erscheinen. Für die weitere Organisation bitten wir um eine kurze Anmeldung mit eurem Namen und Institution an fachtagung@dngps.de.

Das Programm könnt ihr hier (als PDF) herunterladen.

Lesekreis zu D. Eribons ‚Rückkehr nach Reims‘

Die AG organisiert mal wieder einen Lesekreis. Diesmal widmen wir uns wieder einem ganzen Buch und nur einem Autor. Dabei ist das Werk nicht originär politiktheoretisch. Wir wollen uns näher mit Didier Eribons Essay ‚Rückkehr nach Reims‚ beschäftigen. Es wurde dieses Jahr schon sehr ausführlich in diversen Blogs und Feulliteon-Artikel diskutiert (z. B. hier und da und dort). Auch wenn nun Veranstaltungen mit ihm in Frankfurt a. M. oder in Berlin stattfinden und nochmal Aufmerksamkeit erzeugen, hat der ‚Hype‘ um sein Arbeit etwas nachgelesen.

Die beste Zeit also für die AG, mit etwas zeitlichem Abstand das Werk politiktheoretisch zu lesen und zu diskutieren. Was kann aus der Perspektive der Politischen Theorie aus dem soziologischen Text gezogen werden? Welche Ideen, Konzepte und Gedanken lernen wir für politiktheoretische Arbeiten, woran lässt sich anschließen und welche Gedanken kann die politiktheoretische Perspektive beitragen oder gar neu herausfordern?

Wir werden uns dem Text in drei Abschnitten annähern. Wer mitlesen und -diskutieren will, dem können folgende Daten als Orientierung dienen. Bis 23.11.2016 wollen wir die ersten beiden Teile lesen und anschließend diskutieren. Danach lesen wir bis 14.12.2016 die Teile III & IV, um im neuen Jahr (bis 11.01.2017) den Leseprozess abzuschließen und den letzten Teil+Epilog gelesen zu haben. Ob und in welcher Form wir ggf. unsere jeweiligen Diskussionen zum Buch hier auf den Blog stellen, ist noch offen. Wer also teilnehmen will oder noch Fragen zum Lesekreis hat, schreibe uns einfach eine Mail an: post [ät] ag politische theorie . de

Wir freuen uns auf die Lektüre und spannende Diskussionen!

Call for Papers: Gefährdete Konstellationen

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Die sechste Fachtagung der Deutschen Nachwuchsgesellschaft für Politik- und Sozialwissenschaft e.V. wird vom 22. bis 24. März 2017 an der Humboldt-Universität zu Berlin stattfinden. Wir freuen uns auf eure Einsendungen! Call for Papers: Gefährdete Konstellationen weiterlesen

Hat die Politische Theorie ein Demokratietheorieproblem?

Von Stefan Wallaschek und Janosik Herder

Demokratietheorie ist das Thema der Politischen Theorie in Deutschland. Jedenfalls kann man zu dem Schluss kommen, wenn man sich die Tagungen der Sektion Politische Theorie und Ideengeschichte der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) seit 2010 anschaut. Vier der Tagungen waren, wie auch die kommende Tagung in Trier im März 2017i, schon im Titel explizit der Demokratie gewidmet. Auch der größere DVPW-Kongress „Die Versprechen der Demokratie!“ 2012 stand ganz im Zeichen der Demokratietheorie und die Politische Theorie war prominent mit Vorträgen und Panels vertreten.ii Aber auch wenn man auf die Wortwolke unseres AG-Blogs schaut, scheint Demokratietheorie eines der wichtigsten Themen der Politischen Theorie zu sein.iii Aber muss das sein? Oder anders gefragt: Ist das ein Problem? Hat die Politische Theorie ein Demokratietheorieproblem? weiterlesen

Brigitte Bargetz & Birgit Sauer: Politik, Emotionen und die Transformation des Politischen. Eine feministisch-machtkritische Perspektive

Eine Vorbemerkung: Nicht selten werden Begriffe wie „Affekte“, „Emotionen“ oder „Leidenschaften“ unreflektiert miteinander vermengt. Ich übernehme daher die Verwendungsweisen der Autor_innen. Brigitte Bargetz und Birgit Sauer sprechen synonym von Emotionen und Gefühlen und verstehen darunter „komplexe Prozesse der Wahrnehmung und des Handelns, die kulturell konstituiert und interpretiert und mithin kontextbezogen verstehbar sind. Mouffe verwendet in diesem Sinne den Begriff „Leidenschaften“ (passion), Grossberg hingegen „Affekt““ (Bargetz/Sauer 2010: 154).

Emotionen, Gefühle, Affekte – es sind Phänomene, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts unter der Deutungshoheit der Neurobiologie stehen. Der hier zugrundeliegende Materialismus (im philosophischen Sinn) scheint die Psychologie abgelöst zu haben und schreitet in der mathematisierten Kartierung unserer Hirne voran. Emotionen, Gefühle, Affekte – nur elektronische Impulse und Botenstoffe unter der Schädeldecke? Nicht zwingend, nicht ausschließlich. Nicht nur der populäre Neurobiologe Antonio Damasio hat den soziokulturellen Einfluss auf die Konstruktion unserer Emotionalität betont. Seit einigen Jahren erfährt die Affekt- und Emotionsforschung in den Sozialwissenschaften größeres Interesse und kontrastiert die hegemoniale Deutung naturwissenschaftlicher Forschung ohne diese völlig auszuschließen (vgl. Senge 2013: 20ff.). Eine besondere Berücksichtigung Brigitte Bargetz & Birgit Sauer: Politik, Emotionen und die Transformation des Politischen. Eine feministisch-machtkritische Perspektive weiterlesen